Donnerstag, 29. April 2021

Unter Volldampf...

  ...Wachs schmelzen.

Ich hatte hier berichtet, dass ich mir einen Sonnenwachsschmelzer gekauft habe. Leider muss ich am Ende feststellen, dass dieses System selbst für meine Hobby-Imkerei zu klein ist. Es ist nur möglich eine Wabe gleichzeitig auszuschmelzen und das auch nur bei allerbestem Wetter, sonst wird es in der Kiste einfach nicht warm genug. Eine wetterfeste Alternative stellt ein Dampfwachsschmelzer dar. 

Also habe ich mich an einem Eigenbau versucht und bin mit dem Ergebnis auch sehr zufrieden, aber der Reihe nach.

Dampfwachsschmelzer funktionieren immer nach dem gleichen Prinzip. Heißer Wasserdampf wird in einen abgeschlossenen Raum geleitet, in dem sich die Rähmchen befinden, die ausgeschmolzen werden sollen. Wie immer bei Imkerzubehör gibt es preislich und in der Größe fast keine Limits. Zwischen einem Plastikeimer mit kleinem Dampfgenerator und einem mehrere Meter langem "Biest" aus Edelstahl mit Platz für 100 und mehr Rähmchen und eigenem Wasseranschluss ist alles am Markt zu bekommen.

Für mich sollte es aber eine kleine Variante sein, die trotzdem funktional ist und ungefähr Platz für 10 Rähmchen bietet.

Dann mal los! 

Was brauchte ich? Eigentlich nicht viel:

Ein lebenmittelsmittelechtes 60Liter-Fass mit Deckel,

einen Dampf-Tapeten-Ablöser,

eine Auffangschale für das Wachs, 

einen Akkuschrauber mit 10er Bohrer.

 



Wenn ich sowas bauen kann, ist es wahrlich keine Raketen-Technik! Das Fass bekommt zwei Löcher, eines oben in den Deckel für den Schlauch des Dampfgenerators, eines unten in den Boden, damit das Wachs nach dem Schmelzen abfließen kann. 

Danach das Ganze etwas erhöht (hier auf einem Deckel aufgestellt) und zum besseren Ablaufen mit einem Rähmchen schräg gestellt. Voilà: Fertig ist der Dampfwachsschmelzer. Oh ne, die Auffangschale habe ich vergessen, damit das gute Wachs sich nicht über den Boden verteilt...

Nach kurzer Aufwärmphase beginnt das Wachs der Waben zu schmelzen, wird flüssig und läuft aus dem Loch im Boden des Fasses. Hierbei ist es sinnvoll zuvor etwas Wasser in die Auffangschale zu gießen, damit das Wachs sich später besser lösen lässt.


Wachs und Trester

Wie man auf den Fotos sehen kann, kommt nicht nur reines Wachs aus dem Schmelzer, sondern auch Teile des Tresters. Das Wachs muss also später noch geklärt werden. Das zeige ich euch dann in einem späteren Beitrag.

Der Großteil des Tresters verbliebt aber im Fass und kann mit den Rähmchen entnommen werden. Es empfiehlt sich dies zu tun, wenn der Inhalt noch warm ist. Denn nach dem Erkalten wird der Trester recht hart und haftet sehr stark an den Rähmchen.

Der Trester besteht im Wesentlichen aus den Überesten des Brutvorganges im Bienenstock, den die schlüpfende Biene in der Zelle zurücklässt. Eine sinnvollere Verwendung, als den Trester zu kompostieren gibt es nicht. Ich habe die Reste in das gerade angelegte Hochbeet gegeben, denn beim Kompostieren sollte man darauf achten, dass dies "bienendicht" geschieht, also von Bienen nicht erreicht werden kann, da die Honigreste im schlechtesten Fall Krankheiten übertragen könnten. Im Hochbeet kam also gleich Erde obendrauf.


Fazit

Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. 10 Waben gleichzeitig einzuschmelzen, ist für eine Hobby-Imkerei eine vernünftige Größe. Die Kosten lagen bei circa 70 Euro. Im Imkerhandel landet man für eine ähnliche Ausführung bei circa 180 Euro. Edelstahlvarianten starten bei circa 350 Euro.

Denkbare wäre noch ein Sieb zu integrieren, um die Verschmutzungen im Wachs zu reduzieren, ich habe aber noch nichts passendes gefunden.
 



Mittwoch, 28. April 2021

1674 Tage...

 ...ist der letzte Eintrag her!


Am 27.09.2016 habe ich zum letzten Mal etwas auf meinem Blog gepostet. Eine ziemlich lange Zeit, in der ich nichts habe von mir hören lassen...

Warum eigentlich?
Nun, ich habe mich irgendwann entschieden, dass das Imkern an zwei Stellen, nämlich daheim im eigenen Garten und in der großen Imkerei des Vereinskollegen wenig Sinn macht. Auf Wanderungen unterschiedliche Beutenmaße dabei zuhaben und immer wieder anderes Material zu benutzen, war einfach nicht zielführend. Daher habe ich meine eigenen Kisten leer gelassen und mich auf die Hilfe bei Pflege der fremden Völker beschränkt. 

Es geht wieder los!
In diesem Jahr habe ich aber entschieden, dass ich wieder im Kleinen, mit eigenen Völkern imkern möchte. Also habe ich mir im Frühjahr zwei Völker gekauft und bin nun wieder eigenständig im "Bienen-Business" unterwegs. Ein Neustart also.

Was liegt da also näher, als den Honigbienenblog wieder auszumotten und euch daran teilhaben zu lassen wie der Neustart so läuft.

Kleine Raps-Wanderung

Aktuell stehen die beiden Völker schon am Raps und sind hoffentlich fleißig auf Nektarsuche. Mein Vater hat mir bei der Standplatzsuche geholfen und so habe ich den Rapsstand direkt am Feld, aber fußläufig von mir zu Hause errichten können.

Rapsstand
Bienenstand am Raps

Bevor sie dort landen konnten, mussten sie allerdings einen kleinen Umweg nehmen. Denn der Bienenstand des Verkäufers war keinen Kilometer von meinem Garten entfernt. Schlechte Bedingungen also. Der Großteil der Flugbienen hätte sich bestimmt zurück in die Kisten des ehemaligen Heimatstandes verirrt. Und ich hätte sie dann nochmal kaufen können. 😉 Also ein kleiner Umweg über den Garten meiner Eltern, der weit genug entfernt ist.


Zwischenstation Gartenbank

Hier durften sie sich noch ein paar Wochen in den Segeberger Beute ausruhen und auf die Rapstracht vorbereiten, bevor ich sie dann an meinem Stand in meine Beuten umgehängt habe.

Raps aus Bienensicht

Der Raps ist mittlerweile aber schon weiter entwickelt, als auf den Bildern zu sehen. Ich muss mich erst wieder daran gewöhnen Bilder zu machen, wenn ich bei den Bienen bin.

Ich hoffe, dass ich es in dieser Saison wieder häufiger (überhaupt mal!) [Anmerkung der Redaktion] schaffe auf diesen Seiten von mir, meinen Bienen und er Imkerei hören zu lassen. 

Wir dürfen gemeinsam gespannt sein 😀