...und dem ersten richtigen eigenen Honig
In den vergangenen Jahren habe ich schon oft in etlichen Schleuderräumen gestanden, Honigwaben entdeckelt und verschiedene Honigschleudern bedient. Allerdings waren es nie meine eigenen Gerätschaften, die ich bediente, sondern ich nutze die Ausstattung von befreundeten Imkern.
In diesem Jahr wollte ich aber auf die nötigen Absprachen und den Zeitdruck verzichten, den es verursacht, wenn man in der Honigsaison den Schleuderraum eines Imkers blockiert. Zu Beginn der Bienensaison wartete also eine große Lieferung auf mich. Neben diversen Verbrauchsmaterialen und anderen Utensilien zur Honigernte, eben auch eine eigene Honigschleuder! (Ich werde mich an anderer Stelle nochmal genauer dazu auslassen, wie ich zu meinem Wunschmodell gekommen bin.)
Bei der diesjährige Rapsernte sollte die Schleuder eingeweiht werden. Das Wetter in diesem Jahr war zwar zur Vollblüte recht regnerisch und vor allem windig, dennoch waren die Bienen fleißig und haben einiges an Nektar gesammelt.
Das Wetter grau in grau! |
Doch bevor die vollbepackten Waben in der Schleuder landen können, müssen diese aus den beiden Völkern möglichst schonend entnommen werden. Da die Bienen in diesem Jahr nahe von zu Hause standen, waren Bienenfluchten das Mittel der Wahl.
Bienenfluchten gibt es in unterschiedlichen Größen, Formen und Materialien. Letztlich sind es aber kleine "Labyrinthe" bei denen die Bienen zwar auf der einen Seite hineinfinden und auf der anderen wieder hinauskommen, aber eben nicht andersherum. Hineinlaufen tun sie aus einem einfachen Grund, es zieht sie wieder zur Königin, genauer zu deren Pheromonen. Deshalb auch die kleinen Löcher:
Hier ein Beispiel mit erster Probandin. |
Nochmal ganz praktisch: Man legt einen Zwischenboden mit eingesetzten Fluchten auf den untenliegenden Brutraum und setzt den Honigraum wieder obenauf. Natürlich derart, dass die Bienen vom Honigraum nach unten finden und nicht andersherum. 😄 Das sieht dann so aus:
Brutraum mit aufgesetztem Zwischenboden und Fluchten. |
Nach ungefähr 24 Stunden ist der Honigraum dann faktisch bienenleer und kann einfach abgenommen und nach Hause transportiert werden. Wenn die Bienen an einem nahen Standort stehen, wirklich die beste Wahl der Honigernte. Für den Imker, als auch für die Bienen. Einzig die Wartezeit von einem Tag macht diese Methode bei einer Wanderung oft untauglich.
Der Honigraum ist bienenleer und bereit zum Abtransport. |
So nun genug von der langweiligen Theorie, ich habe eingangs Honig versprochen! Hier ist er - mein erster, mit eigener Schleuder geernteter Honig läuft aus dem Quetschhahn! Natürlich habe ich nun ein paar Arbeitsschritte übersprungen, aber genug der Theorie für heute! Den Rest erfahrt ihr ein anderes Mal! 😉👍
Der erste Honig läuft aus der eigenen Schleuder. |
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